Projekt "Wiesenvögel"

Im Landkreis Grafschaft Bentheim gab es einst große Feucht- und Magerrasenflächen und damit große Bestände von Wiesenvögeln. Der BUND bemüht sich durch Kartierungen sowie bei der Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen u.ä., die noch verbliebenen Wiesenvogelbiotope zu sichern.

 

Feuchtwiesen sind für viele Vogelarten unverzichtbare Lebensräume. Ein Erhalt dieser Biotope ist möglich, wenn die Feuchteverhältnisse für die Vegetation bestehen bleiben sowie die traditionelle Nutzung (Beweidung zur Unterdrückung aufkommenden Gehölzbewuchses) gewährleistet wird. Das seit 1989 vom Landkreis Grafschaft Bentheim aufgelegte "Feuchtwiesenprogramm" soll dazu beitragen, die im Bestand bedrohten Wiesenvogelarten zu retten. Landwirte, die sich an dem Programm beteiligen wollen, schließen mit dem Landkreis eine Bewirtschaftungsvereinbarung, die folgende Regelungen vorsieht:

 

  • Der Landwirt verpflichtet sich, die Flächen nicht zu entwässern;
  • sie in der Zeit vom 1.März bis zum 15.Juli eines jeden Jahres nicht zu walzen oder zu schleppen;
  • keine chemischen Insektizide aufzubringen;
  • die Beweidung der Flächen mit maximal zwei Vieheinheiten pro Hektar nicht zu überschreiten und
  • nicht vor dem 30.Juni eines jeden Jahres zu mähen.

 

Für die Einschränkungen bei der Grünlandbewirtschaftung erhält jeder Landwirt aus den Mitteln des Programmes eine jährliche Entschädigung. Die alljährliche, flächendeckende Erfassung der Wiesenvögel in den bisher 26 Feuchtgrünlandgebieten ist eine Vorraussetzung für die Überprüfung der Wirksamkeit des Programmes. Bisher hat sie allerdings noch nicht eindeutig erkennbare Entwicklungen aufgezeigt. Seit 1993 führen Mitglieder des BUND jährlich von Anfang März bis Anfang Juli in unterschiedlichen Gebieten des Landkreises die Erfassung der Wiesenvögel (siehe Abb. Uferschnepfe) durch. Die Ergebnisse werden an den Landkreis Grafschaft Bentheim gesandt, der alle Daten zusammenfasst, so dass mittel- und langfristige Entwicklungen im Wiesenvogelbestand in der Grafschaft deulich werden können. Diese Daten bilden auch die Grundlage für Gespräche und Verhandlungen mit Landwirten über eine eventuelle Teilnahme am Feuchtwiesenprogramm des Landkreises.

 

 

 

 

 

 

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